Samstag, 23. November 2013

Wochenende in Ankor


Was für eine Woche liegt hinter uns!
Am letzten Wochenende hatten wir vor, uns ein Dreitagesticket für Ankor zu kaufen, da am Montag ein Public Holiday sein würde. Jedoch erreichten unsere Mitbewoherinnen Joana und Jara uns morgens auf dem Handy, die sich gerade an der Grenze zu Thailand befanden, und erklärten uns, dass wir ein Problem mit unserem Visum hätten. Zu diesem Zeitpunkt erfuhren wir mal wieder, wie schön es ist, wenn man in einem fremden Land Ansprechpartner hat, auf die man sich immer verlassen kann (an dieser Stelle vielen vielen Dank an Regina und Michael!). Durch ihr Engagement konnten wir trotz unseres Problems das Wochenende wie geplant in Ankor verbringen.
Am Freitag Abend bekamen wir besuch aus Phnom Penh. Eine fünfköpfige Gruppe deutscher Freiwilliger zog für wenige Tage mit bei uns ein. Nachdem wir drei Tage lang viele Tempel in Ankor erkundet hatten (vorallem mit dem Fahrrad und am letzten Tag mit dem Tuk-Tuk), wurde ich am Montag erstmal krank. Statt dass ich Probleme mit dem Essen oder Klime habe, muss ich natürlich nach zu viel Fahrradfahren und auf Tempel klettern krank werden :). Während ich krank im Bett lag kümmerten sich Andere um die Lösung unseres Visum-Problemchens.

Jetzt geht's mir wieder gut und ich kann munter ein paar Bilder von unserer Ankor-Tour posten :).


Wir haben uns große Mühe gegeben, ein richtiges Tourifoto inklusive Partnerlook zu machen, aber wir wissen, dass wir noch viel Übung brauchen bis wir wirklich professionelle Touris abgeben :)

Wo liest man am besten einen Reiseführer? Natürlich auf dem Fahrrad beim Fahrrad fahren! :)


Ein Foto von Ankor Wat darf natürlich nicht fehlen! :)

So erklettert man einen Tempel. Direkt daneben wäre übrigens auch eine Treppe gewesen :)





Freitag, 15. November 2013

Die Verwandlung eines Innenhofs zu einer Pagode

APA Taifun 'Haiyan' auf dem Weg nach Vietnam
http://diepresse.com/home/panorama/welt/1474391
/Taifun-Haiyan_Mehr-als-10000-Tote-auf-Philippinen-

 

Auf dieser Karte sieht man, dass der Taifun, welcher auf den Philippinen so viel Verwüstung hinterließ, relativ nah an uns vorbei zog. Bei uns hat man aber nicht sonderlich viel von dem Taifun gemerkt. Es hat lediglich mehr geregnet und es war etwas stürmischer als es eigentlich zu dieser Jahreszeit hier sein sollte. Schließlich hat die Trockenzeit hier offiziell schon begonnen und es sollte eigentlich überhaupt nicht mehr regnen.


Nun zu einem etwas erfreulicheren Thema. Am letzten Wochenende wurden wir von Phary (Jaras und Joanas Chefin) zu einer Zeremonie eingeladen. Diese wurde allein für Pharys Mutter, die schon relativ alt und krank ist, veranstaltet. Ihr soll dadurch der Weg ins Jenseits und das Leben dort erleichtert werden.
Für sie wurde der gesamte Innenhof von Pharys Haus in eine Art Pagode verwandelt. Sogar einige Mönche und Nonnen waren vor Ort um für Pharys Mutter zu beten. Insgesamt waren etwa 1000 Gäste eingeladen - natürlich auch zum Essen und Trinken. Sie brachten die Dinge mit, die Pharys Mutter später im Jenseits haben soll. Unter anderem Reismatten, einen riesigen Topf und noch vieles mehr.
Zwischendurch wurden immer wieder einzelne Raketen abgefeuert. Außerdem wurde auf für uns Europäer exotisch wirkenden Instrumenten Musik gespielt.
Es war für uns eine Ehre, dass wir bei dieser Zeremonie dabei sein durften.
Leider konnte ich am zweiten Tag der Zeremonie, an dem eine Prozession zu einer Pagode stattfand, nicht teilnehmen.


Der Mittelpunkt der Zeremonie: Pharys Muter


Verwandte beim Essen









Montag, 4. November 2013

Plötzliche Veränderungen, Wochenende, Raubüberfall und Childprotection

Seit heute unterrichte ich eine Klasse an der VDCA in Deutsch und wann hat man mir das mitgeteilt? Heute, etwa 15 Minuten nachdem die Deutschstunde anfangen sollte :). Tja, so was kann einem in Kambodscha schnell passieren. Am Donnerstag habe ich erfahren, dass ich ab Freitag bei der Children's Dreams Schule zwei andere Klassen in Englisch unterrichten würde. Aus irgendeinem Grund, werden die Kurse morgens in den Khmer-Schulen immer wieder auf den Nachmittag verlegt und anders herum. Aber immerhin sind die beiden Klassen, die ich jetzt neuerdings unterrichte, auf dem gleichen Level wie die alten zwei Klassen. Es ist alles also nur halb so schlimm. Dennoch wäre es manchmal schön, schon etwas früher von solchen Veränderungen zu erfahren.

Auch am Wochenende werden hier oft viele spontane Entscheidungen getroffen.
 
Wurde wohl langsam mal Zeit mit dem Posten von Tempel-Fotos :)
Stockbrot grillen auf der Dachterrasse
Contryside nahe Ankor
 

Am vergangenen Wochenende haben wir zahlreiche Leute in verschiedenen Bars getroffen, auf einer Fahrradtour die Gegend um Ankor Wat herum erkundet und auf unserer Dachterrasse gemeinsam mit anderen Stockbrot und Marshmallows gegrillt. Außerdem wurde an mir ein Raubüberfall verübt.

Vor allem in dem Mad monkeys und der X-Bar trifft man hier meistens auf einige Backpacker. Beide sind auf dem Dach verschiedener Gebäude und lassen einen Blick über die Stadt bei Nacht zu. 
Ein kleiner Minuspunkt: wenn man Nachts eine der Bars verlässt, wird man gerne von Kindern umringt, die eine Spende haben wollen. Nachts erweisen sie sich um einiges aufdringlicher als tagsüber und wollen einen kaum noch gehen lassen, wenn man nicht bereit ist, ihnen Geld zu spenden. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Bar verließen, war ich gerade dabei, meinen Fahrradschlüssel aus der Hosentasche zu holen, in der auch mein Geldbeutel seinen Platz gefunden hatte. Dabei erhaschten die Kinder vermutlich einen Blick darauf, denn auf einmal liefen sie davon mit meinem Geldbeutel in der Hand. Kurz darauf kamen sie zurück und brachten mir den Geldbeutel samt Hausschlüsseln, die sich in ihm befunden hatten, wieder. Nur das Geld war weg. Verärgert über diesen Überfall und mit acht Dollars weniger als zuvor fuhr ich mit den anderen nach Hause. Es war also kein allzu großer Verlust, doch auf eine Wiederholung dieser Begegnung kann ich verzichten.

Eventuell fragt Ihr Euch, wieso ich den Kindern nicht einfach einen kleinen Betrag gegeben habe, sodass sie mich in Ruhe lassen. Stichwort "Childprotection". Wer den kambodschanischen Kindern hier helfen möchte, sollte ihnen auf keinen Fall Geld geben, egal wie traurig sie aussehen, oder wie sehr sie betteln. Durch das Betteln als Einnahmequelle startet für sie nur ein Teufelskreis. Oft verdienen sie damit mehr als ihre Eltern mit einem normalen Job. Daraus folgt, dass die Eltern nicht mehr weiter arbeiten und nur noch ihre Kinder auf die Straße schicken. Diese Kinder gehen dann nicht zur Schule und bekommen von Anfang an mit, dass sie mit Betteln mehr verdienen. Also werden auch sie später nicht arbeiten, sondern wieder ihre eigenen Kinder auf die Straße schicken.
Es gibt auch einige Banden, deren Bandenchefs den Kindern immer nur sehr wenig zu essen geben und sie schlecht behandeln, da man unterernährten und weinerlichen Kindern mehr Geld spendet. Die Einnahmen gehen dann letztendlich hauptsächlich an den Bandenchef.
Auch auf Kinder, die einen darum bitten, Milch zu kaufen, sollte man nicht eingehen. Sobald der Spender gegangen ist, tauschen die Kinder die Milch um. Oftmals verdienen dann noch die Läden daran, da sie solchen Kindern etwas weniger zurück geben, als der Spender gezahlt hat.

Zum Schluss gibt's einen kleinen Appell an alle, die vielleicht mal nach Kambodscha gehen wollen: Wer Kindern helfen will, sollte ihnen niemals auf der Straße Geld geben. Spendet lieber Geld an Schulen und seriöse Organisation, die Kindern helfen!