Donnerstag, 29. Mai 2014

Leben in den Müllbergen Siem Reaps

Vor Kurzem hatten wir endlich die Gelegenheit, die zweite Schule (Anlung Pi) und ein anderes Projekt anzuschauen, die ebenfalls von der VDCA ins Leben gerufen wurden. Beide liegen weiter außerhalb als die Schule, an der wir unterrichten, nur wenige Minuten von der Müllkippe Siem Reaps entfernt. Viele Schüler Anlung Pis auf der Müllkippe oder direkt daneben.





Durch das Projekt "Building Together in Cambodia" (B.T.I.C.), das durch die Zusammenarbeit der VDCA mit zwei großzügigen Sponsoren aus England entstanden ist, sollen die Familien dort eine Chance bekommen, ein Leben jenseits der Müllkippe aufzubauen. Bisher mussten viele Familien im Müll zum Beispiel nach Essensresten wühlen, die sie später als Tierfutter verkauft haben.



Solche Häuser werden dort einigen Familien für zunächst drei Jahre zur Verfügung gestellt. Außerdem bekommen sie zum Beispiel ein Schwein, das die Familie dann als Grundstein zur Bildung eines kleinen Unternehmens benutzen kann. Tatsächlich konnten die Mitarbeiter des Projektes schon bei ein paar Familien sehen, dass sie langsam genug Geld verdienen um nicht mehr auf der Müllkippe arbeiten zu müssen. Ziel ist es, dass die Familien nacht 3 Jahren ihre Geschäfte genug ausgebaut haben um sich ein eigens Haus leisten zu können und nicht mehr auf das Projekt B.T.I.C. angewiesen zu sein.


Bei dem Projekt B.T.I.C. gibt es außerdem eine nursery school für die jüngeren Kinder, die noch nicht nach Along Pi in die Schule gehen. Sie sind den ganzen Tag in der nursery school und bekommen dort mittags eine warme Mahlzeit.







Strom haben sowohl Schule als auch B.T.I.C. eigentlich keinen. Jedoch können bei B.T.I.C. zumindest Ventilatoren betrieben werden. Der Strom dafür wird von kleinen Solarpanels produziert. Man kann damit allerdings immer nur in zwei Räumen gleichzeitig die Ventilatoren benutzen. Zu mehr reicht der Strom nicht aus.



Das ist die Schule Anlung Pi, an der sowohl morgens als auch nachmittags unterrichtet wird. Die Gebäude ähnleln denen an unserer Schule. Sort wird hauptsächlich Englisch unterrichtet. Die meisten Schüler dort sind noch auf einem sehr niedrigen Niveau.



Auch Wassser wird besonders in der Trockenzeit knapp. Zum Glück beginnt die Regenzeit jetzt wieder und es ist nicht mehr ganz so heiß :)
 Die Schule und die anderen Projekte sind alle definitiv auf Spenden angewiesen, da sich isowohl VDCA als auch B.T.I.C. nur dadurch finanzieren.

Sonntag, 4. Mai 2014

Unterwegs in Bankok und Myanmar

Joana und ich sind nun wieder zu Hause in Siem Reap angekommen. Zwei einhalb Wochen voller interessanten, verrückten und schönen Erfahrungen liegen hinter uns.
Unsere Reise führte uns zunächst nach Bankok, wo wir unser Visum führ Myanmar beantragen mussten. Das Land ist immer noch ziemlich abgeschottet vom Rest und Visa on arrival gibt es nicht. Es war aber auch kein Problem, das Visum in Bankok zu bekommen und wir konnten zudem ein paar schöne Tage dort verbringen. Nachdem ich sieben einhalb Monate nur in Kambodscha war, war es für mich beeindruckend mal wieder in so einer riesigen Stadt zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so sehr darüber freuen würde, endlich mal wieder in einem H&M shoppen gehen zu können! Die Klamotten, die es hier auf den Märkten gibt, sind leider meistens aus purem Plastik und oft auch nicht nach unserem Geschmack.
Wenn wir nicht gerade in Einkaufszentren, Märkten oder Museen unterwegs waren haben wir mit Wasserpistolen fremde Menschen nass gespritzt. Klingt seltsam, aber zu der Zeit begann gerade das Wasserfestival in Thailand. In Bestimmten Straßen waren überall Leute mit Wasserpistolen oder Eimern, die jeden vorbei laufenden nass gemacht haben. Einem wurde auch immer mal wieder ein weißes, flüssiges Gemisch ins Gesicht geschmiert. Unglaublich, wie viel Spaß diese "Wasserpistolenbattles" machen können.





Allerdings hat man auch irgendwann genug davon, ständig nass zu werden. Jedoch ging es in Myanmar direkt weiter mit dem Waterfestival.
Dort war es teilweise sogar noch extremer. Zwar gab es weniger Wasserpistolen, dafür aber Tribünen, auf denen ganze Horden von Menschen mit Wasserschlächen und Feuerwehrschläuchen auf vorbeifahrende Pickups warteten, die ebenfalls voll beladen mit feiernden Menschen waren.
Wenn man aber mal an keiner dieser Tribünen vobrei gekommen ist, konnte man trotzdem damit rechnen, spätestens an der nächsten Straßenecke komplett nass zu werden. Besonders Ausländer kamen nie ungeschoren davon.
Allgemein gibt es noch nicht so viel Tourismus in Myanmar wie z.B. in Siem Reap. Deswegen wird man tatsächlich die ganze Zeit von Burmesen angesprochen oder auch mal einfach nur angestarrt.

So witzig das Wasserfest auch war, hätten wir die Stadt Yangon nach ein paar Tagen doch ganz gerne mal im Normalzustand gesehen, doch noch bevor wieder alles geöffnet war ging es auch schon weiter nach Mandaley. Von dort machten wir uns nach zwei Tagen direkt auf den Weg nach Bagan, der burmesischen Hauptatraktion, vergleichbar mit Ankor. Meiner Meinung nach ist Ankor jedoch noch ein Stück beeindruckender, da es dort eine größere Vielfalt an Tempeln gibt und die Tempel an sich noch größer und vielleicht auch noch etwas schöner sind. Dafür ist der Ausblick über die unendlich vielen Tempel in Bagan etwas ganz Besonderes. Wir blieben ganze sechs Tage in Bagan, wenn auch nicht ganz freiwillig. Es war dort so unglaublich heiß (ca.46°C), dass wir gerne nach etwa vier Tagen zum Inle Lake weiter gefahren wären. Doch die Busse waren schon ausgebucht und so saßen wir erstmal fest. Am Ende kamen wir dann aber doch noch zum Inle Lake, an dem es angenehm kühl war. Zum Ende unserer Reise verbrachten wir noch einen Tag in Yangon und konnten die Stadt endlich so erleben, wie sie unter normalen Umständen ist.





In Bagan gibt es tatsächlich noch Pferdekutschen und Oxenkarren.
Man darf sich als Tourist in Myanmar immer wieder als Star fühlen, da man ständig als Fotomodell dienen soll :)
Party-Pickups beim Wasserfest
Die kleinen Gassen Mandaleys
Häuser im Stil Yangons
An solchen kleinen Plastiktischchen und auf solchen Plastikstühlchen, die in Siem Reap gerne im Kindergarten verwendet werden, saßen in Yangon überall auf den Straßen erwachsene Menschen und tranken Tee oder Lassis.
Tohuwabohu auf den Straßen beim Wasserfest
Mit solchen E-bikes waren wir in Bagan unterwegs - für Fahrräder war es viel zu heiß






Am Fluss in Mandaley


Burmesisches Essen - Man bestellt ein oder zwei verschiedene Gemüsepfannen oder Fleisch oder irgendwas anderes zum Reis und bekommt dann noch tausend Schüsselchen mit Soßen, Suppen und Gemüße dazu





Selbst Mönche wollten mit uns Fotos machen



Burmesen sind unglaublich hilfsbereit und gastfreundlich - In einem Restaurant wurden uns Liegen angeboten nachdem sich Joana sich vor Müdigkeit auf zwei normale Holzstühle gelegt hatte :)


Fluss in Mandaley






Inle Lake



Yangon

Solche Röcke wie sie die beiden Männer tragen, haben in Myanmar fast alle Männer an, auch jüngere. Man nennt sie Longys.






Hier wird gerade ein Longy hergestellt.


Die Bilder sind leider nicht richtig geordnet, aber ich hoffe, sie geben dennoch einen guten Eindruck von Myanmar. Wir hatten definitiv eine schöne Zeit dort, sind aber auch sehr glücklich darüber, wieder im wunderschönen Kambodscha zu sein. Wir haben Siem Reap und die Kambodschaner sehr vermisst. Endlich können wir wieder zumindest so grundlegende Sachen wie "Wie viel kostet das?" in der Landessprache sagen!